Den Tag starteten wir gleich mit einer Vogelbeobachtung und das direkt vom Frühstückstisch aus. Ein Weißkehl-Elsternhäher saß im Baum gegenüber der Terrasse bzw. landete auf dem Geländer.

Mit einer Vogelbeobachtung in den Tag zu starten ist doch super. So kann es gerne weitergehen.

Unsere Unterkunft grenzt direkt an den Nationalpark Rincon de la Viejo https://www.acguanacaste.ac.cr/turismo/sector-pailas Der höchste Punkt des Nationalparks ist der Vulkan mit 1916 M.ü.M, der zu den sechs aktivsten in Costa Rica zählt. Der letzte Ausbruch war im Mai 2023.

Am Parkeingang erklärte uns ein junger Ranger die diversen Trails, die man hier unternehmen kann. Eine längere Runde zu den Schlammlöchern und dem Wasserfall erklärte er uns so: Diese Wanderung ist etwa 2 Stunden lang und es gibt viele Tiere zu beobachten. Er müsse uns aber darauf hinweisen, dass es viele Treppen zu bewältigen gäbe. Es klang für uns in etwa so: Na, in ihrem Alter würde ich von dieser Wanderung abraten. Er wies uns auch darauf hin, dass ab Mittag mit Regen zu rechnen sei.
Trotz unseres Alters haben wir uns für die „anstrengende“ Strecke entschieden. Diese verlief zum größten Teil auf befestigten Wegen. An einer Hängebrücke stutzen wir dann schon.

Da möchte doch niemand mehr rübergehen! Es gab aber eine neue stabile Ersatzbrücke, die wir dann auch ohne Probleme begingen.

Unsere Strecke verließ nun den Wald und wir mussten die ersten Stufen bewältigen.

Ohne den Schutz der hohen Bäume hatte der Wind ein leichtes Spiel mit unseren Hüten.

Gut gelüftet kamen wir bei der ersten Attraktion an. Wir stehen hier auf einem noch aktiven Vulkan und seine Gase entweichen an dieser Stelle, man kann es ganz deutlich riechen aber auf den Fotos eher schlecht sehen.

Als nächstes kamen wir zu den Schlammlöchern. An dieser Stelle treten die Gase in einer nassen Mulde zu Tage und es bilden sich Blasen, die dann aufplatzen. Ähnlich wie Tomatensoße im Kochtopf.
Eine weitere sehr interessante Stelle sind die Fumerole. So nennt man Entlüftungsöffnungen an denen vulkanische Dämpfe austreten. Dies sah man besonders schön in der noch tiefstehenden Sonne. Auf diesem Bild könnte man den Eindruck haben, Tom hat die göttliche Erleuchtung bekommen.

Mittlerweile sind wir ein paar Höhenmeter (Treppenstufen) gestiegen und im Wald mit seinen schattenspendenden Bäumen unterwegs. Manch ein Riese fällt mit seinen hohen Brettwurzeln auf. Andere mit ihren vielen, ineinander verschlungen, Stämmen, durch die man durchsehen kann und das ganze trotzdem stabil im Wald stehen kann. Einer viel mir von seiner Form her auf. Es scheint, als ob er sich verneigen würde.



Nach weiteren Treppenstufen kamen wir an einem über mehrere Meter herabstürzenden Wasserfall an.


Die Aussichtsplattform auf dieses Spektakel war der Höhepunkt unseres Trails und ab nun ging es wieder über mehrere Stufen zurück zum Startpunkt. Wir sind definitiv noch nicht zu alt für diese Unternehmen, unsere Gelenke waren den Strapazen gewachsen. Was wir auf der gesamten Runde vermissten, waren unsere gefiederten Freunde. Von denen hat sich keiner gemeldet oder sich sehen lassen. Was wir dafür viel beobachten konnten, waren Schmetterlinge. Nicht nur den sehr auffälligen großen blauen Morpho helenor sondern auch kleinere orangene mit schwarzen Flecken und Streifen.



Da es immer noch Vormittag war, entschieden wir uns für einen weiteren Trail. Dieser sollte zu zwei Wasserfällen führen. Diese Strecke stellte sich als viel anstrengender heraus als den, den wir gerade absolviert hatten.



Recht schnell ging es nur noch auf matschigen Pfaden mit Wurzelwerk durchzogenen Abhängen und Steigungen. Es windete stark und immer wieder krachten Äste oder harte Früchte runter.

Nach einer Stunde trafen wir am „hidden creek“ ein. An diesem Ort tritt ein recht starkfließender Bach ans Tageslicht hervor und verschwindet nach wenigen Metern wieder in einer Höhle.

Wir entschieden uns ab hier nicht mehr weiterzugehen. Das Risiko von herabfallenden Dingen getroffen zu werden war uns dann zu groß. Auch in diesen Wäldern sollte man bei Sturm nicht herumstolzieren.

Wir verließen den Nationalpark und gingen dann als Hotelgäste, mit Bändeln am Arm gekennzeichnet, auf Erkundungstour des hoteleigenen Wasserfalls gleich um die Ecke. Am Anfang des Trails mussten wir unsere Bändchen zeigen und die Zimmernummer nennen und schon durften wir den Pfad betreten. Nach nur wenigen Metern kamen wir an eine „Hängetreppe“. Hier führt eine Hängebrücke mit Gefälle über eine Kluft.


Am Fuße des Wasserfalls darf man sogar baden gehen.

Wir verzichteten aber auf ein öffentliches Umziehen und stiegen eine weitere „Hängetreppe“ wieder hoch. Das war mal ein etwas anderes Erlebnis. Wer ist jemals eine solche Konstruktion gegangen?

Von unserem Hotel wurden uns noch Hot Springs (heiße Quellen) angeboten. So fuhren wir mit unserem fahrbaren Untersatz zum nächsten Parkplatz und zeigten wieder unsere Bändchen vor. Diesmal bekamen wir Badetücher ausgehändigt und konnten uns in Umkleidekabinen umziehen.

So liefen wir mit Trekking-Schuhen und Badehose durch den Wald. Mal was Neues. Am Ende ging es wieder über eine Hängebrücke in Pools mit Thermalwasser.


Mann, waren die teilweise heiß, bis zu 40°C Wassertemperatur stand dran. Aber nach so vielen Kilometern und Treppenstufen freuten sich unsere betagten Knochen über diese Wohltat.


Zurück im Hotel machte ich mich sogleich über den Blog her. Aber leider hat mein Laptop ein Problem. Er meldete mir, dass die Festplatte defekt sei und ich ihn dringend reparieren lassen soll. Mein IT-Spezialist (Tom) hat sich um das Problem gekümmert. Im Moment kann ich noch damit arbeiten (hoffentlich noch die nächsten zwei Wochen) und unser Sohn Tobias bestellt schon eine neue Festplatte, die er dann einbauen will. Vielleicht kann mein Schutzengel so lange helfen.

Bilder zum Tag