Heute waren wir etwas zu früh am vereinbarten Parkplatz und so besahen wir uns nochmal die Hafeneinfahrt mit den zwei Hirschen. Der Koloss konnte wirklich nicht so stehen wie man es immer zeigt. Das sieht man doch, das widerspricht den statischen Gesetze.

Unser heutiger Ausflug führt diesmal an der Ostküste entlang. Das Ziel ist Lindos, ein kleiner Ort mit einer imposanten Akropolis.

Aber davor steht die tägliche Wanderung an. Nikos will uns heute zu den sieben Quellen führen. Wie der Name es schon verrät, entspringen in diesem schattigen Tal sieben (manchmal sind es auch mehr) Quellen, die zusammen in einen kleinen, gestauten See fließen.

In dieser üppigen Oase fühlen sich nicht nur die Zweibeiner wohl, sondern auch Krebse, Frösche, Pfauen und Enten.


An einer der Quellen konnten wir dieses Schild entdecken

(Bitte nicht die Füße reinstellen, dieses Wasser kann getrunken werden).

Das Wasser sprudelt glasklar, kühl aus dem Felsen heraus und fließt an einem schattig gelegenen Restaurant vorbei.

Wir folgten mehr oder weniger dem Wasserlauf und kamen an den kleinen Stausee, den die Italiener damals bauten. Der See, der sich dadurch gebildet hat, strahlt im morgendlichen Licht in den schönsten Blau- und Grüntönen.




Es gab so viele schöne Fotomotive, dass ich gar nicht weiß, welches ich euch jetzt hier zeigen soll.

Auf unserer heutigen Tour verließen wir den schattigen Pinienwald und die kühlen Quellen und stiegen aus dem Tal hinauf und kamen an Olivenhainen vorbei. Diese Bäume kommen mit einem steinigen, kargen Boden zurecht und sind sehr sparsam, was Wasser betrifft. Aber etwas Pflege benötigen sie trotzdem, um eine gute Ernte zu erzielen.

Ich lief wieder als Lumpensammler und konnte so manches auf unserem Weg entdecken.



Heute ist ja Ostersamstag und Nikos verköstigte uns unterwegs mit einem typischen Gebäck. Es handelt sich hierbei um eine Art Grissini, die mit Johannsbrotkernmehl gebacken wurden. Die dunklen enthalten mehr von diesem Mehl. Für meinen Geschmack war schon in den hellen Stangen zu viel von diesem Mehl, sie sind vor allem trocken.

Im nächsten Ort wurden wir von unserem tapferen Busfahrer wieder eingesammelt und nach Lindos, eine der Hauptattraktionen von Rhodos, gebracht. Das muss ich schon sagen, das ist ein Riesenvorteil an so einer geführten Tour. Keine Rundstrecken, immer von A nach B und dann ein Transport. Einfach perfekt.

Die schneeweißen Häuser von Lindos erstrahlen in einer Bucht und die Akropolis erhebt sich darüber, so war der erste Eindruck.

Die engen Gassen sind nicht befahrbar und so wird, wer möchte, mit einem Esel zur ehemaligen Festung hochgebracht.

Wir tapferen Wanderer machten die paar Meter selbstverständlich auch noch auf Schusters Rappen. Nikos führte uns gekonnt durch das Menschengewirr hindurch und an der Schlange der Wartenden vorbei (er hatte für unsere Gruppe schon Onlinetickets besorgt).

Gegründet wurde Lindos um das 10. Jahrhundert v. Chr. und wurde bis ins frühe Mittelalter genutzt. In dieser Zeit wurde vieles dazu und umgebaut. Am Anfang wurde die Akropolis vom Tempel der Athena dominiert. Durch den Anbau weiterer Gebäude in der hellenistischen und römischen Zeit wuchs die Anlage weiter, bis der Johanniterorden eine Festung zur Verteidigung gegen die Osmanen erbauten.



Unser privater Führer zeigte und erklärte uns vieles anhand von Inschriften, Trümmerstücken und Schaubildern. Es war sehr informativ, spannend und auch humorvoll, was wir alles erfuhren.

Bis zur Heimfahrt hatten wir Zeit zur freien Verfügung und jeder von uns erkundete zuerst die alten Gemäuer (oder was davon noch zu sehen war). Der Blick von hier oben über das türkis / tiefblaue Meer bis hin zum Horizont ….

Ich schaute wieder einmal nach den Luftakrobaten, die sich in den steilen Felsen Nistplätze erobert hatten. Es gab wieder Fahlsegler, Mauersegler und Falken (Eleonorenfalken?) zu sehen.

Im eigentlichen Ort Lindos mit seinen engen Gassen war es angenehm schattig und nicht mehr ganz so überlaufen, wie zu beginn unserer Besichtigung.


Nun konnten wir in den kleinen Läden weiter nach Souvenirs und Pin´s suchen und uns an den vielen Mosaiken erfreuen.

Nachdem wir an vielen bezaubernden Restaurants, Hotels und Kirchen vorbeikamen, entschlossen wir uns eine Kleinigkeit zu essen. So saßen wir auf einer Dachterrasse mit Blick auf die Bucht und Festung mit Akropolis.

Während Nikos uns auf der Heimfahrt mit griechischer Musik berieselte, träumten wir noch von den heutigen Erlebnissen.


Da dies unser letzter gemeinsamer Abend auf Rhodos ist, wurden wir von Studiosus zum Abendessen eingeladen. Nikos hat für uns eine sehr schöne Taverne in Hotelnähe rausgesucht und für beheizten Sitzplatz draußen gesorgt. Das Essen hat er für uns auch schon ausgesucht was wirklich sehr köstlich war. Jede Mahlzeit, die gebracht wurde, wurde auf Vier verteilt. Unsere Kölnerin zog neben sich ein “Gräbele” und amüsierte sich wieder köstlich über diesen Ausdruck. Tom lernte dafür was er in Köln bekommen würde wenn er einen “Halber Hahn” bestellt (belegtes Brötle).

Als wir alle schon satt waren, kam der sehr dekorative Hauptgang und danach noch ein Dessert. Wow, nun ging Garnichts mehr. Ich glaube wir benötigen bis wir zuhause am Bodensee ankommen kein Essen mehr. Wir rollten förmlich zurück zum Hotel und trafen uns in vertrauter Runde nochmals in der Hotelbar.
In der Nacht ging ein heftiges Gewitter runter und ich hatte schon die Befürchtung, dass es nun mit Waldbränden losgeht. Aber zum Glück schlug nirgends der Blitz ein und es wurde kein Waldstück in Brand gesetzt. Um Punkt Mitternacht hörte das Naturschauspiel auf und das österliche Feuerwerk konnte beginnen.
Hallo Ute, hallo Tom, ein sehr schöner und informativer Blog. Jede Tour ist wunderbar beschrieben. Ich konnte in Erinnerung an diese schönen Tage auf Rhodos schwelgen. Sehr schön gemacht.